Schmerz lass nach, oder Training mit einem Profi
Wie bereits im vergangenen Jahr durfte ich (Christian L.) im Rahmen des Teams „Garmin & friends“ an einem Trainingswochenende im beschaulichen Eberbach am Neckar teilnehmen. Unser „Coach“ für die zwei Tage war wie im vergangen Jahr Timo Bracht.
Nach der obligatorischen Kennenlernrunde fuhren wir ins örtliche Hallenbad. Dort gab’s ein paar Tipps zum Warmup vor dem Schwimmen und ab ging’s ins Wasser. Hier machten wir dann diverse Schwimmtechnikübungen, die ich alle schon mal bei Quälix kennen gelernt hatte. Ob der auch ein heimlicher Pro ist?
Zum Abschluss schwammen wir dann noch 500 Meter am Stück. Insgesamt waren es dann 1.500 Meter. Erste Disziplin geschafft.
Nach dem Schwimmen fuhren wir zurück ins Hotel und schlüpften in die Radklamotten. Nach einer kurzen Pause wurde dann auch schon wieder in die Pedale getreten. Nach ein paar Kilometer einrollen. Fuhren wir alle im Stile eines klassischen Einzelzeitfahrens mit je 30 Sekunden Abstand von Eberbach 20 KM nach Obrigheim und wieder zurück. Das Neckartal ist ein Phänomen. Auf dem Weg nach Obrigheim blies ein konstanter Gegenwind. Na gut, jetzt etwas quälen und dann Rückzugs dann mit Rückenwind. Obwohl ich an Dritter Stelle gestartet war, wurde ich von Timo, er war als letzter der 12er Gruppe losgefahren bereits nach 10 KM eingeholt und dann im wahrsten Sinne des Wortes stehengelassen.
Am Wendepunkt des ehemaligen AKWs Obrigheim dann die Überraschung. Hier hat man immer Gegenwind! Auch auf der Rückfahrt blies der Wind munter ins Gesicht anstatt anzuschieben. Trotz des Gegenwindes schaffte ich einen Schnitt von 26,90 KM/h auf den knapp 41 KM. Für meine Verhältnisse war ich ganz zufrieden.
Statt der erhofften Pause trieb uns Timo jetzt direkt in die Laufschuhe. Ein lockerer 10er. Kurz vor dem Start drückten sich manche von uns noch ein Gel oder einen Riegel rein um sich zu stärken. Ich hatte mal gehört, „im Training nur Wasser“. Also gab’s nichts für mich.
Wir bildeten 3 Tempo Gruppen, eine mit Timo an der Spitze, die gemütliche 4,45 bis 5,15 Minuten auf den Kilometer laufen; eine weitere mit der Zielzeit von 5,15 bis 5,45 Minuten und eine Dritte mit 6,00 bis 6,30 Minuten auf den Kilometer. Ich schloss mich der letzten Gruppe an. Anfangs waren die Beine noch sehr schwer und ich hatte Probleme vom Fleck zukommen. Vom Gefühl her dachte ich, ich würde stehen aber ein Blick auf die Uhr verriet ein Tempo von 6,15 Minuten im Schnitt auf den ersten 5 Kilometern. Nach der Wende kam dann der Mann mit dem Hammer und schlug erbarmungslos damit zu. Meine Schuhe waren plötzlich keine Sportschuhe mehr sondern schienen aus Blei zu sein. Die Oberschenkel brannten wie Feuer und schrieen „Aufhören, stehen bleiben!“. Aber was wollte ich machen? Ich quälte mich dann die restlichen Kilometer zurück ins Hotel. Zum Glück gab es einen Aufzug. Die Treppen in den 2. Stock wäre ich nie alleine hochgekommen.
Beim gemeinsamen Abendessen gab uns Timo dann noch ein paar Tipps zur Trainingsgestaltung und einige Anekdoten aus seinem letzten Wettkampf in Abu Dhabi zum Besten.
Der Sonntag begann mit einem lockeren 2 KM Lauf um die Beine zu lockern bereits um 7.45 Uhr. Nach einem leckeren Frühstück ging es dann wieder auf die Räder. Gemeinsam mit 3 weiteren Trainingspartnern von Timo ging es entlang des Neckars. Mit den ersten längeren Steigungen im Odenwald wurde die Gruppe dann je nach Leistungsstärke aufgeteilt. Da Timo nicht ganz mein radfahrerisches Niveau hat (oder besser gesagt andersherum), lies ich ihn in einer anderen Gruppe ziehen und schloss mich einer 3 Gruppe an. Über verschiedene Hügel ging es dann vom badischen in den hessischen Odenwald und wieder zurück nach Eberbach. Eine Strecke von fast 62 Kilometern mit über 760 Höhenmetern lag hinter uns.
Frisch gestärkt durch Apfelstrudel mit Vanilleeis klang das Wochenende dann langsam aus und wir machten uns auf den Heimweg. Wenn der Muskelkater in den Beinen erstmal weg ist, dann kann die Saison anfangen. Um es mit den Worten von Timo zu sagen „Hang loose, keep smooth“. Irgendwie kommt mir das doch bekannt vor…
Christian