Mein erstes Triathlonjahr - 2019

(von Martin L) Der Beginn meiner noch jungen Karriere ist auf den September 2018 zurückzuführen. Dort trat ich in den Verein ein und nahm an den ersten Trainings teil. Zuerst nur mit dem Bike und später auch beim Schwimmen. Durch die intensive Vorbereitung mit dem MTB im Taunus und ähnlichen Herausforderungen wurde ich schnell auf Wettkampfniveau gehievt, daher entschied ich mich im Frühjahr beim Kinzigman in Langenselbold teilzunehmen.

 

Vorher noch alles mit der Familie abgesprochen und das Taxi organisiert und dann stand dem ersten Triathlon eigentlich nichts mehr im Wege. Vorher natürlich weiter fleißig trainiert und sich Tipps von den erfahrenen Triathleten geholt. Eine Woche vor dem Triathlon war immer noch nicht klar wie sich die Wassertemperatur entwickelt und ob der Triathlon als Duathlon ausgetragen wird oder nicht. 3 Tage vor dem Rennen dann die Entwarnung auf der Homepage des HTV, die Wassertemperatur beträgt 16,4 Grad und das Wetter sollte bis zum Wochenende um die 20 Grad bleiben, wodurch das Wasser nicht mehr abkühlen sollte. Am Wettkampftag dann die Überraschung, die Wassertemperatur ist so hoch, dass es keine Neo-Pflicht gab. Daraufhin habe ich eine Weile überlegt ob mit Neo oder ohne, weil ich das problematische Ausziehen im Kopf hatte, aber schlussendlich habe ich mich für ihn entschieden, da alle ihn trugen. Dass war am Ende auch die richtige Entscheidung. Beim Check-In meines Rads dann die nächste Überraschung. An meinem Rad fehlt ein Stopfen und der Kampfrichter spricht mich darauf an, wodurch ich direkt Angst hatte nicht starten zu dürfen, aber der Kampfrichter hatte Panzertape da und es wurde abgeklebt und ich wurde durchgelassen. Die Wechselklamotten an die richtige Stelle gelegt und mir meinen Platz gemerkt um den später im Rennen nicht zu suchen (soll es alles schon gegeben haben). Später bei der Wettkampfbesprechung mehr oder weniger mit halbem Ohr zugehört und versucht die Nervosität runterzuspielen. Vor dem Start noch kurz eingeschwommen und dann an den Start gestellt und weit hinten eingeordnet. Beim Startschuss ging es direkt los ins kühle Nass und es wurde stumpf durchgeschwommen. Praktisch durchgehend den Kopf oben gehabt um zu sehen, ob ich in die richtige Richtung schwimme und nach 11:26 Minuten war ich dann fertig.

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Beim Rauslaufen aus dem Wasser den Neo schon halb ausgezogen und ab in die Wechselzone. Dort dann Messchip vom Fuß abgenommen um den Neo ausziehen zu können (dreimal dürft ihr raten was ich in der Hektik vergessen habe ...) und die Radklamotten angezogen. Beim Rauslaufen aus der Wechselzone dann laute Rufe von meiner Schwester, welche mich auf den vergessenen Chip aufmerksam macht. „Scheiße“ denke ich und laufe mit dem Rad zurück und ziehe mir den Chip an und renne los. Dieses „Missgeschick“ und das Neo ausziehen haben viel Zeit gekostet und am Ende brauchte ich 4:12 Minuten für den Wechsel. Normalerweise sollte da etwas mit 2 Minuten stehen, wodurch ich viele Plätze verloren habe. „Läuft ja super“ dachte ich noch beim Rauslaufen. Beim Radfahren dann den Berg hoch und auf der langen Geraden mit Wendepunkt dann richtig reingetreten. Gefühlt habe ich einem nach dem anderen eingesammelt und war richtig schnell. Am Ende war es eine 38:09 Minuten für das Rad fahren, was in etwa einem 32km/h Schnitt entspricht, was ich als super empfand. In der 2. Wechselzone lief dann alles ohne Probleme ab und das Laufen begann.

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Im Laufen dann auch immer mehr Leute einkassiert und irgendwann war mir klar das eine Zeit unter 1:20 Stunden möglich war und ich gab richtig Gas.

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Im Ziel dann die absolute Gewissheit und die Uhr blieb bei einer 1:18 stehen. Viel besser als ich vor dem Wettkampf gedacht hatte, da hatte ich mir das Finisher Buffet auch verdient. Am Ende wurde ich Platz 135 von 251 und Platz 5 in meiner Altersklasse. Die ersten drei gehörten dem Hessenkader an, also denke ich dass man von denen besiegt werden darf.

Nach dem Triathlon weiterhin trainiert und versucht irgendwo einen zweiten unterzubringen, welches am Ende der Triathlon in Alzenau werden sollte. Vorher stand allerdings noch der Stadtlauf in Karben an, was ja praktisch vor meiner Haustür ist. Ich habe lange überlegt welche Distanz ich nehmen soll und mich am Ende für den Halbmarathon entschieden. Vorher allerdings noch mit dem Karsten abgesprochen und er gab mir grünes Licht und einen Trainingsplan bis zum Wettkampf. Den habe ich dann konsequent durchgezogen und eine Woche vor dem HM fühlte ich mich auch bereit für die Distanz. Am Anfang hatte ich noch meine Zweifel ob das gut geht und ob ich nicht doch eher auf die 10km gehen sollte, aber schlussendlich wurde es der Halbmarathon, getreu dem Motto „No risk no fun“. Am Wettkampftag dann die Unterlagen abgeholt und warmgemacht. Beim warmmachen sehe ich dann den Jürgen und er fragt mich nach meiner Zielpace für den Lauf. Die hatte vorher so bei 5:20 min/km gesehen, aber der Jürgen meinte direkt nachdem er meine 10km Bestzeit gehört hat, dass das viel zu langsam ist. Am Ende hatte er auch Recht, denn ich lief eine 1:45, was ziemlich genau 5 min/km entspricht. Da habe ich mich wohl ein bisschen unterschätzt. Mehr wäre auf keinen Fall drin gewesen, den der Lauf war auf den letzten Kilometern im absoluten Anschlag. Am Ende bin ich 42 von 111 Läufern geworden und erster in meiner Altersklasse, was an dem geringen Teilnehmerfeld in der U20 gelegen haben könnte ;).

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Nach dem Lauf immer weiter trainiert und schon riesen Vorfreude auf Alzenau gehabt, als ich eine Mail vom Veranstalter bekommen hatte. Der Triathlon wird aufgrund eines Unwetters, welches durchgezogen ist, abgesagt. Das war natürlich erstmal hart zu fassen und ich heulte mich beim Karsten aus und hatte schon damit abgeschlossen, als mir der Karsten anbot in Bad Arolsen mit den Ligaathleten zu starten. Zu dem Angebot konnte ich nicht nein sagen und bereitete mich auf diesen vor. Im Internet habe ich mir die Ergebnisse vom letzten Jahr durchgelesen und ich dachte ich sehe nicht richtig. Mit meinen 1:18 Stunden vom Kinzigman wäre ich 10 in der Gesamtwertung, da dachte ich schon das eher schwächere Athleten an den Start gehen. Am Wettkampftag klingelte der Wecker um 4:30 Uhr und später wurde ich vom Ligabus abgeholt. Fahrrad und Sachen eingeladen und ab ging die Fahrt. Auf der Fahrt dann die Info, dass die Strecke richtig hügelig ist und überhaupt nicht mit dem Kinzigman zu vergleichen ist, dass könnte die Erklärung für die Zeiten sein. Allerdings hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf, dass es schon nicht so schlimm wird. Das Abholen der Startunterlagen und das Check-In lief dieses mal ohne Probleme. Als ich im Neo zum Start ging, merkte ich auf dem Weg dass alle Athleten ein farbiges Band um die Hand trugen, dass machte mich misstrauisch und ich erinnerte mich an das Band. Es lag in meiner Tasche in der Wechselzone. Den ganzen Weg dann im Neo zurückgerannt um das Band zu holen und Panik geschoben, dass die Leute ohne mich starten. Beim Schwimmstart war ich dann genau richtig zum Einschwimmen und das Band brauchte man um ins Wasser gelassen zu werden. Allerdings hatte ich durch die Hektik die Schwimmkappe vergessen, aber das Wasser war noch so warm, dass es auch ohne ging. So weit so gut und der Start und das Schwimmen generell lief super und am Ende stand eine 13:44 Minuten auf der Uhr mit Neo ausziehen. Das Ausziehen des Neos hatte mich locker 2-3 Minuten gekostet, weil ich ihn nicht über meine Füße bekommen habe. In der Hektik vor dem Start hatte ich anscheinend auch noch vergessen mir die Füße mit Öl einzucremen um den Neo leichter auszuziehen. Selbst der Kampfrichter der nebendran stand hatte Mitleid mit mir und meinte, dass er mir gerne helfen würde, er es aber nicht darf. Das hat mich natürlich schon hart getroffen und nächstes Mal wird das dann hoffentlich auch mal klappen. Der restliche Wechsel lief problemlos und das Radfahren begann. Die Strecke war am Ende tatsächlich ziemlich bergig und es gab praktisch kein flaches Stück. Bei jedem Berg der kam, hatte ich angefangen richtig zu fluchen und gehofft dass es bald vorbei ist. Mein Rad hat auf der Strecke bestimmt alle möglichen Gänge benutzt und am Ende war ich nach 49:17 Minuten mit dem 2. Wechsel inklusive fertig. Die Strecke beim Laufen wurde allerdings nicht flacher als beim Rad fahren und deshalb war die Laufperformance dieses Mal nicht so gut wie noch beim Kinzigman. Am Ende stand beim Laufen eine 25:42 Minuten und als Endresultat eine 1:28:43. Nichtsdestotrotz war der Triathlon ein super Erlebnis und mein erstes Triathlon Jahr wurde gebührend beendet. Am Ende wurde ich 62 von 114 und Platz 2 in meiner AK, wodurch ich auch noch bei der Siegerehrung geehrt wurde.

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Nächstes Jahr geht es dann weiter und mal schauen was da so geht ;).

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