Mein erster Bodensee Openwater (28. Juni 2025)
Als ich nach passenden Wettkämpfen suchte, fiel mir die Bodenseedurchquerung vor die Füße. Es gibt dort mehrere Möglichkeiten, in unterschiedlichen Distanzen von unterschiedlichen Orten zu starten. Ich brauchte einige Monate, bis die Entscheidung auf Meersburg fiel. Hinzu kam die Frage, schwimme ich die 5 oder die 10 Kilometer ? Nach Absprache mit Eva Rühl (unsere ehemalige Schwimmtrainerin vom Fun-Ball) entschied ich mich für die Herausforderung von 10 Kilometern. Eva hat mich motiviert, unterstützt und beraten wie, wann und wieviel ich schwimmen soll. An dieser Stelle vielen Dank an Eva , ohne sie hätte ich es mir vermutlich nicht zugetraut!
Brav habe ich jede Woche drei mal trainiert. Oft hat mich meine Freundin Petra begleitet, die sich für die 5 Kilometer angemeldet hat. Vielen Dank für deine Unterstützung und auf dein Warten wenn ich länger geschwommen bin. Ich habe die Einheiten gesteigert und bin von 3 - 10 Kilometer alles geschwommen. Danke auch an meinen Lebenspartner Ingo, für seine Techniktipps am Beckenrand sowie die Unterstützung und positive Einstimmung auf diese Challenge. Dann war es soweit! Start um 5:15 Uhr in der Früh, von Meersburg bis Konstanz und wieder zurück.
Vor dem Start gab es ein kurzes Briefing, woran man sich Richtung Konstanz (eine hohe Pappel) und später Richtung Meersburg (Einkerbung einer Baumreihe und Häuser) orientieren soll. Der erste Abschnitt nach Konstanz war durch Seitenströmung anspruchsvoll und recht anstrengend. Zudem war die Richtung zu halten erschwert. Solange man an Land steht scheint die Richtung klar, wenn man allerdings im See ist, wird es ziemlich schwer zu erkennen wo man genau hin muss. Mental war es zwischendurch eine Herausforderung für mich. Zwischenzeitlich habe ich gedacht es ist niemand mehr um mich herum. Ich habe gezweifelt, ob ich Konstanz erreiche. Die ersten 5 Kilometer waren gefühlt die längsten meines Lebens. Durch die Wellen habe ich kaum erkennen können ob ich noch richtig bin. Das Wasser unter einem ist gefühlt dem Himmel gleich. Nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich die grüne Boje, die mir den Weg zum Landgang weist. Nach einer kurzen Stärkung am Wendepunkt mit Banane und Isogetränk geht es sofort wieder zurück nach Meersburg. Der Rückweg fiel mir mental deutlich leichter, die Hälfte ist geschafft es wird jetzt nur noch weniger.
Allerdings hatte ich mit Übelkeit zu kämpfen. In der Vorbereitung hatte ich auch Bananen gegessen, jedoch Wasser getrunken. Außer ISO oder Tee gab es leider kein Wasser im Angebot. Vermutlich habe ich das Isogetränk nicht so gut vertragen oder die Wellen sind mir auf den Magen geschlagen.
Nun ja egal, es musste weitergehen. Ich wollte es ja schließlich schaffen.
Wenn das Ziel zum Greifen nahe ist, löst es eine derartige innerlich große Freude aus, die sich kaum beschreiben lässt. Von meiner Kraft hätte ich noch weiter schwimmen können. Aufgeben kam zu keinem Zeitpunkt in Frage.
Nach 4:19:18 Stunden spüre ich endlich wieder Boden unter den Füßen. Große Freude, es ist geschafft! Jedoch verwundert, doch so lange gebraucht zu haben. Am Ziel erklärt mir der Veranstalter, dass ich durch die Strömung ca.11,5 - 12 Kilometer geschwommen bin. Dies passt dann auch zur Zeit. In der Vorbereitung bin ich die 10 Kilometer in 3:30 Stunden geschwommen, hatte gehofft in 4 Stunden wieder in Meersburg anzukommen.
Ich bin froh, es geschafft zu haben und würde es immer wieder tun. Für die 5 Kilometer hatten sich ca. 200 Personen angemeldet, unter anderem war meine Freundin Petra dort mit am Start. Sie ist auch super gut durchgekommen.
Für die 10 Kilometer sind 21 Personen an den Start gegangen, davon 5 Frauen und 16 Männer. Angekommen sind 4 Frauen und 13 Männer.
Soll ich mich für das nächste Jahr wieder anmelden? Ich glaube JA!