Moret Halbdistanz

Einstieg in die Mitteldistanz - Nach drei Jahren Triathlon im Fun-Ball Dortelweil kommt zwangsläufig irgendwann der Wunsch auf, sich an längere Distanzen heranzuwagen, zuviele der Fun-Baller berichten von wunderschönen Wettkämpfen im Kraichgau oder Wiesbaden, als dass man sich als Hobbytriathlet nicht auch eine Mitteldistanz absolvieren möchte.

(von Ralf M)


Nach drei Jahren Triathlon im Fun-Ball Dortelweil kommt zwangsläufig
irgendwann der Wunsch auf, sich an längere Distanzen heranzuwagen,
zuviele der Fun-Baller berichten von wunderschönen Wettkämpfen im
Kraichgau oder Wiesbaden, als dass man sich als Hobbytriathlet nicht auch eine
Mitteldistanz absolvieren möchte. Je länger man bei den sonntäglichen
Radausfahrten dabei ist, desto häufiger wird man zusätzlich ermuntert,
die Herausforderung anzunehmen.
Zunächst wollte ich in diesem Jahr eigentlich nur den Trainingsplan
absolvieren, um zu entscheiden, ob ich den Anforderungen überhaupt
gewachsen bin, immerhin sind bis zu 14 Stunden Training in der Woche zu
absolvieren, das ist neben der Arbeit schon etwas schwierig zu
koordinieren. Zunehmend schlich sich aber die Gewissheit ein, dass ohne
ein entsprechendes Ziel es aber noch schwerer werden würde, die Dsiziplin
für den Plan aufzubringen. Blieb nun die Frage, zu welchem Wettkampf
melde ich mich an? Kraichgau und Wiesbaden erschienen mir vom Anspruch zu
hoch, Köln zu weit, Weilburg richtet gerade die erste Mitteldistanz aus,
Schwimmen in der Lahn mit meist ganz ordentlicher Strömung. Ein Kollege
erzählte mir dann von Moret, eine schöne kleine Veranstaltung, alles
routiniert...ich dachte, Moret, sicher in Südfrankreich aber weit
gefehlt, Morettriathlon ist um die Ecke, gerade einmal 40 Minuten Fahrt am
Samstagmorgen, schon ist man da, in Münster am Fuße des Odenwaldes. Für
die hervorragend organisierte Mitteldistanz verlangen die Veranstalter im
Gegensatz zu Challenge oder Ironman einen "Spottpreis", also kalkulierbar
geringes Risiko, sollte etwas schief gehen. Mit meinem Schwager, der für
die Eintracht an den Start geht, wollte ich dann zum Wettkampf antreten,
als weiterer Fun-Baller war Diver gemeldet, also noch ein Grund mehr,
nicht zu kneifen.
Also, Trainingsplan ab Februar, kurz zuvor ein Unfall, der den
Trainingsbeginn und die Intensität des Trainings doch erheblich
verzögerte, dann der viel zu lange Winter 2013, keine allzu guten
Voraussetzungen, die ich da mit an den Start bringe. Am Samstagmorgen
brechen Diver und ich dann pünktlich auf, 55 Minuten später stehen wir
schon in der Turnhalle Münster-Altheim, hier bemerkt man die Routine der
29. Mitteldistanz des VfL Münster, alles läuft völlig gelassen und
organisiert ab. HInter der Turnhalle Wechselplatz Rad/Lauf einrichten und
den Schwimmbeutel zum LKW bringen. Danach fährt der Athletenpulk
gemütlich zum Kiessee nach Babenhausen, die Wetterbedingungen sind ideal,
22 Grad außen, 18 Grad im Wasser und nur wenig Wind. Die Aufregung wird
bei mir nun deutlich spürbar, der Schwimmstart der ersten Gruppe, Diver
startet als Teilnehmer der Hessenmeisterschaft in der ersten Gruppe liegt
20 Minuten vor meinem Start, ist wie zu erwarten pünktlich um 11:20. Alle
Teilnehmer sind in gespannter Erwartung und Vorfreude, dann geht es 150m
zur ersten Boje doch offensichtlich etwas ruppiger zu im Wasser, ich
beschließe, weiter hinten zu starten, was aber auch nicht besser ist, wie
sich dann zeigt. Pünktlich 11:40 bläst dann auch für meinen Schwager
und mich das Nebelhorn zum Start, bis zur ersten Boje hatte ich dann doch
gefühlte 100 Fäuste oder Füße abbekommen, einmal seitlich gerammt-wo
auch immer der Kollege herkam- aber dann nach 5 Minuten doch im Rhythmus.
Vorgenommen hatte ich mir für die 2km Schwimmstrecke 40 Minuten, nach der
Zeit war ich dann aber doch schon auf das Rad aufgestiegen, fing doch
schon mal gut an.
Die Radstrecke war perfekt, alle Straßen in sehr gutem Zustand, das
Höhenprofil mit 6 leichteren Anstiegen auch gut zu bewältigen, mein
Schwager als Radfahrer deutlich besser als ich, hatte mich schon nach 5 km
eingeholt, na das läuft ja dann doch nicht so, wie gewünscht... Da die
Straßen nicht für den Verkehr gesperrt waren, gab es einige Stop and Go
an gefährlichen Stellen, an einer Abfahrt musste ich dann auch noch
hinter einem LKW bremsen, egal, erholt man sich halt ein wenig. Bei der
Einfahrt nach Münster-Altheim wurde es dann doch nochmal etwas ruckelig,
in der Wechselzone sehe ich beim Abstellen meines Rades dann doch meinen
bereits auf der Laufstrecke befindlichen Schwager, na also, war ich doch
nicht so schlecht auf dem Rad, knappe 3h für 84km im hügeligen Odenwald,
das war auch schneller als für die sub6 geplant war, blieb also nun für
die letzten 21km noch mindestens 2h20 und ich würde auch unter 6 Stunden
bleiben! Wechsel Rad/Lauf nun etwas lockerer und beruhigt, kurz dehnen und
anlaufen, ging erstaunlich gut, schon auf der Hälfte der ersten der drei
Runden hab ich meinen Schwager eingeholt, ein gutes Gefühl, ich werde
immer lockerer, auch auf der zweiten Runde geht es mir gut, dann
plötzlich von hinten eine bekannte Stimme, "heute Nacht träume ich von
Deinen Waden" , mein Schwager mißbraucht mich als Pacemaker, und das bis
zum Ziel, das wir gemeinsam in 5:30:37 erreichen, Platz 58 in der
Altersklasse. Da war Diver natürlich schon längst angekommen, die
Laufstrecke hat er wohl schwebend genommen und mit 1:35 einen rasanten
Lauf hingelegt. Seine Gesamtzeit lag bei 5:06:38. Platz 27 seiner
Altersklasse. Die Siegerzeit für den Morettriathlon in diesem Jahr war
knapp über 4h, Sean Donnelly in 4:02:26
Mein Fazit für Moret: nicht in Südfrankreich, aber allemal als Einstieg
auf der Mitteldistanz eine Überlegung wert, eine Langdistanz wird es für
mich nicht geben, nocheinmal Mitteldistanz.....mal sehen. Der Zieleinlauf zeigt die Spuren des Wettkampfs ( von Ralf M)