IM70.3 Zell am See (31. August 2014)

(von Steffen K) Noch sichtlich gezeichnet vom Zermatt-Ultramarathon ging ich meinen 2. Saisonhöhepunkt an. Ein halber Ironman in traumhafter Landschaft. Der Check-in am Vortag und die Athletenbesprechung liesen keine Fragen mehr offen und so konnte der Sonntag kommen. Zum ersten Mal wird eine 70.3 Weltmeisterschaft nächstes Jahr außerhalb des amerikanischen Kontinents veranstaltet und das in Zell am See. Grund genug die Radstrecke massiv zu ändern und eine Passfahrt einzufügen. Und wir sollten heuer die Generalprobe durchführen.

Um 10:15 Uhr erfolgte der Schwimmstart im eiskalten(!) Zeller See. Da nützte auch der Neo nur begrenzt. Wie bei der Ironman-Gruppe üblich, ging es im Massenstart los. Der See ist breit genug, also kein Problem und nach knapp 45min Kälte war ich auch schon wieder draußen. Im Mittelfeld liegend wechselte ich aufs Rad.

Ich war gespannt auf die neue Radstrecke und pendelte mich gleich auf einen 32er Schnitt ein. Bis zum Einstig auf die Passstraße hinauf zum Hochkönig waren es flache 22Km. Allerdings hatte ich das Pech, etwas längeres Klebeband von der Straße aufzulesen. Dieses wickelte sich um Rad und Bremse und erforderte einen Stopp. Erst mit Hilfe eines Offiziellen und 5min später konnte ich endlich weiterfahren. Bis zum Einstig in den Berg sah ich etliche Pannen am Straßenrand und nach 10x Krankenwagen vorbeifahren hörte ich auf diese zu zählen. Allein die Häufigkeit der mit Blaulicht vorbeikommenden Krankenwagen lies uns alle, ich fuhr in einen größeren Pulk, langsamer und vorsichtiger werden.. Nach 22km war es dann soweit. Nochmal eine steile Abfahrt runter, in die Kurve und nichts wars mit Schwung mitnehmen. In der Kurve gab es einen schweren Unfall. Das Rad steckte noch in der Leitplanke und der oder die Athletin rutschte drunter durch und stürzte 5m tief in einen Gebirgsbach.

Der Aufstieg begann und es wurde steil bis teilweise 21% Steigung. Es war eine 7km lange Tortur in der wir teilweise nur noch im 1. Gang, stehend und Zick-Zack fahrend weiterkamen. Es waren nicht wenige die Ihr Rad schieben mussten. Irgendwann halb erfroren oben angekommen freute ich mich auf die Abfahrt und auch auf die Jagd nach der verlorengegangenen Zeit. Daraus wurde nichts. Nur knappe 500m nach der Passquerung begann sintflutartiger Regen wie ich Ihn nur selten zuvor erlebte. Die Straße mutierte zu einem reisenden Gebirgsbach und lies nur eine Geschwindkeit von max. 25kmh zu (wenn man mutig genug war). Wie wir später erfuhren, wurde hier ein Rennabbruch ernsthaft in Erwägung gezogen. Der Regen lies 30km(!) später langsam nach, aber die Zeit war futsch. Trotz dieses Sauwetters gab es viele Menschen entlang der Strecke die uns anfeuerten! Nach dem 50km langen Versuch im Tal wieder Tempo zu machen, ging es auf die Laufstrecke. Und siehe da, es hörte auf zu regnen.

Vor mir lag nun ein Halbmarathon entlang am Ufer des Zeller Sees. Ich merkte sofort das die Aufholjagt auf dem Rad zu viele Körner gekostet hat und Zermatt mir noch in den Knochen hing. So beschloss ich einen 6er Schnitt konsequent durchzulaufen. Das war erfolgreich, zumal etliche Athleten noch einbrachen und ich trotz der schlechten Gesamtzeitweiter weiter nach vorne kam als erhofft. Das Ziel war mitten in Zell am See unterhalb des Porsche-Kongress-Zentrums und wie in Frankfurt ging hier die Post ab.

Swim:  44:56min 

Bike:  3.27Std. 

Run:  2:12Std.

Gesamt:  6:42,01 Std.

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