Liga Fuldatal Teamsprint (11. August 2019)

(von Dennis N) 4:30 Uhr, ich werde aus dem Tiefschlaf gerissen und brauche eine Zeit bis ich zu mir komme. Ach richtig, heute steht mal wieder meine jährlichen Lieblingsveranstaltung an, der Teamsprint in der Liga!

Dieses Jahr im Rahmen des wieder auferstandenen Triathlon Fuldatal, als zusammenhängender Sprint. Im Vorfeld hatten wir bereits hitzig diskutiert ob zu 4 oder zu 5 gestartet wird, aber nach mehreren wissenschaftlichen Analysen und Umfragen im Hause Kannenberg, war es Amadeo der mit "You gotta risk it to get the biscuit" die Entscheidung für die Variante zu 4 herbeiführte.

Karsten und Amadeo holen mich um 5:30 Uhr mit dem Fun-Ball Teambus ab, danach noch Markus und auf gehts in Richtung Kassel.

Am Ziel angekommen, erledigen wir die triathlontypischen ToDos wie Startunterlagen abholen, Rad einchecken usw. ohne Probleme, begrüßen noch Andreas, der heute als Kampfrichter unterwegs ist, und auf gehts zum Schwimmbad.

 

Die Taktik für das Schwimmen war klar, Amadeo und Karsten vorne, Markus und ich hinten dran. Als Tempo hatten wir uns knapp unter 1:40/100m vorgenommen. Die Bahnen wurden nach Tabellenstand verteilt und jeweils gegenüber startete der direkte Tabellengegner. Ich persönlich finde das ganz spannend, da man ganz gut einschätzen kann, ob man aufholt oder eher verliert.

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Ich bin noch völlig in die Rad-Taktikbesprechung von Team Darmstadt auf der Nebenbahn vertieft, als der Startschuss urplötzlich fällt, und die Tröte mich in den Wettkampfmodus versetzt. Auf der ersten Bahn gilt es erstmal die Formation herzustellen, und für mich immer ganz wichtig: Ruhe bewahren und schön lange Züge machen. Die ersten 100m sind sowieso immer viel zu schnell und zu oft hatte ich mich schon auf den ersten Metern abgeschossen. Ich schwimme direkt hinter Markus. Während der 750m berühre ich ihn so oft an den Füßen, dass das sicher als aktivierende Fussmassage durchgegangen wäre (wahrscheinlich war das auch der Grund für seine spätere Laufperformance ;)). Auf den ersten paar Bahnen, holt das andere Team auf uns auf, sie müssen aber schnell feststellen, dass für einige im Team das Tempo zu schnell gewählt ist und so entstehen immer wieder Lücken und sie werden immer langsamer. Wir dagegen können unsere Pace gut halten, und pünktlich zum Schwimmausstieg haben wir das Team einmal komplett überholt. Reine Schwimmzeit: 12:15 ~1:38/100m.

 T1

Es folge der recht lange Weg zur Wechselzone, am Rad angekommen: Helm an, Startnummernband rum, Radschuhe anziehen (jaja ich weiß ich muss das noch lernen auf dem Rad zu machen) und los! Karsten ist vorne und direkt geht es bergab, im Windschatten komme ich dazu, erstmal durchzuatmen. Trotzdem kommen wir dem Team vor uns ziemlich nahe. Da in dem Bereich irgendwo Überholverbot ist, bin ich mir nicht sicher, ob wir vorbei fahren dürfen und stellen die Frage an das Team. Amadeo meint "ab der Tankstelle dürfen wir". Wir halten also noch kurz inne, bevor wir zum Überholen ansetzen. Im gleichen Moment werden wir von hinten überholt und es wird recht eng. Wir stellen den nötigen Abstand wieder her, aber Amadeo hat Blut geleckt, übernimmt die Führung und bläst zum Gegenangriff. Von hinten höre ich von Markus nur "ANGRIFF!!". Amadeo erhöht die gefühlten Watt von 300 auf 700, meine Beine wollen mit, resignieren aber sofort wieder, das liegt dann wohl doch ausserhalb meines Leistungsvermögens, Karsten und Markus geht es ähnlich und ich plädiere erstmal dafür überhaupt ins Radfahren reinzufinden. Also Angriff abgeblasen, und Ruhe rein bringen. Ich merke sehr schnell das meine Beine immer noch im Urlaub sind und ich (mal wieder) nicht so viel Führungsarbeit leisten kann, Karsten und Amadeo bleiben teilweise sehr lange vorne und halten das Tempo hoch, sodass das vor uns fahrende Team immer im Sichtfeld bleibt. Der Kurs an sich ist nach meinem Geschmack, leicht wellig, keine 180 Grad Wenden und die Kurven lassen sich gut fahren.

Rad

So fahren wir 4 unspektakuläre Runden, ohne weitere Überholmanöver (aber mit trotzdem hohem Puls). Kurz vor der Abzweigung wieder in Richtung Wechselzone, zieht Karsten seine Schuhe aus. Amadeo tut es ihm gleich und ich bin auch motiviert es diesmal besser zu machen. Beim Woogsprint habe ich die Schuhe ausgezogen, aber es dann nicht mehr geschafft meine Füße auf den Schuhen zu platzieren und bin dann breitbeinig/nicht tretend bis zur Abstiegslinie gerollt haha. Lesson learned, raus aus dem ersten Schuh, erstmal den Fuß darauf abstellen und dann den zweiten Schuh ausziehen. Diesmal klappt es, nur wo ist die Dismount-Linie? Es geht noch ein ganzes Stück bergauf bis endlich die Wechselzone kommt... Radzeit: etwa 31min (offiziell 34min mit beiden Wechseln).

 

Wir steigen als 4ter vom Rad und rennen zu unserem Platz. Rad anhängen, Helm aus, Laufschuhe an und raus! Karsten (starker Wechsler, kudos!) ist wieder vorne und schlägt ein ambitioniertes Tempo an.

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Mein Puls geht durch die Decke, und innere Zweifel machen sich breit, ob ich das Tempo mitgehen kann. Ich versuche mir gut zuzureden "Es fühlt sich am Anfang immer so an als würdest du sterben, nach 2km wirds schon gehen". Nach einer halben Bahnrunde geht es ein Stück bergab am Waldrand, nicht leicht bei dem Untergrund das maximale Tempo rauszuholen. Direkt aus dem steilsten Stück bergab geht es in den Gegenhang mit 10% bergauf. Der Puls ist am Anschlag, aber die anderen kämpfen auch, ich denke kurz an Rodgau nächste Woche und frage mich, wie ich diese Quälerei auf einer längeren Distanz überstehen soll... Wieder auf der Geraden, sind wir dem Team vor uns schon näher gekommen. Wir laufen wieder ein Stück auf der Bahn zum Wendepunkt und in die zweite Runde. Markus läuft nach vorne und will das Team vor uns auf dem kurzen bergab Stück auseinander nehmen und sprintet vorbei.

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Zwei aus dem Team halten noch dagegen, lassen sich dann aber doch zurück fallen. Markus rennt das kommende bergauf Stück hinauf als wäre es flach, wir kommen kaum hinterher. Aber wir können den gerade gewonnenen 3ten Platz nicht wieder hergeben, also Stärke zeigen und weiter Gas geben. Markus verwendet seine überschüssige Energie dafür uns mit Getränken zu versorgen und uns zu motivieren das Tempo zu halten. So kämpfen wir uns auch durch die 3te Runde.

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Auf den letzten 200m ermahnt uns Markus noch einmal nicht nachzulassen und zum Zielsprint anzusetzen. Noch 100m, ein kurzer Blick zurück, niemals lassen wir uns das noch nehmen und so laufen wir nach 20:50 als 3ter ins Ziel. Tabellenplatz gefestigt und ein großer Schritt in Richtung Aufstieg in die 2te Liga!

Beim Warten auf die Siegerehrung gabs noch lecker Käffchen und Kuchen, schöne Veranstaltung wieder mal in Fuldatal!

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Und zum guten Schluss durften wir wie schon beim Woogsprint als erstem Saisonrennen mit dem DSW Darmstadt und VfL Marburg aufs Podium klettern.

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