Liga Bottendorf (11. Juli 2021)
... um gemeinsam mit dem Teambus Richtung Bottendorf auf die Reise gehen zu können. Erste Nervösität kommt auf, denn dieser Triathlonstart ist sozusagen mein Einstand ins Team und mein zweiter Triathlon überhaupt. Also demnach bin ich der Rookie in der ganzen Geschichte aber schon mal vorab: Danke an das gesamte Team für euer Vertrauen mich als "Anfänger" Wettkampferfahrung sammeln zu dürfen!
Mit einem leichten Frühstück und dem Abarbeiten der Checkliste ob ich tatsächlich alles eingepackt habe
und nichts vergessen habe. War ich in gewisser Weise froh, dass ich mit dem Rad zur Sporthalle fahren wollte denn fast wäre der Helm zu Hause geblieben.
Am Treffpunkt angekommen wurden die Räder und alles andere verfrachtet und schon ging die fast zweistündige Fahrt los. Mit dem buntgemischten Team bestehend aus Fast-Urlauber, Verletztem, Wenig-Schwimmer und Trainierenden für eine Langdistanz, war das Ziel dennoch ein solides Ergebnis abzuliefern. Die Wettkampfvorbesprechung bestand eigentlich aus den Erzählungen von Dennis, der dort 2017, schon mal angetreten ist. Wie auch 2017, war das Wetter mal wieder bescheiden und es hat geregnet. Dennis erzählte uns auch auf der Radstrecke von einer Kurve, bei der wir auf jeden Fall aufpassen müssten, denn er ist bei der Kurve lieber gerade aus ausgerollt als in die Kurve zu gehen und zu stürzen. Ansonsten nichts spektakuläres und wir sollen einfach das Beste geben ohne uns zu verletzen und dennoch Spaß haben.
In Bottendorf angekommen hieß es relativ fix fertig machen und Richtung Check-In zu laufen, denn jeder von uns hatte seinen Zeitslot um die Startunterlagen abzuholen, anschließend die Wechselzone einzurichten und sich Richtung Schwimmstart zu begeben. Die Nervosität war fast am Maximum, als ich beim Aufkleben der Startnummer am Helm gemerkt habe, dass es einfach nicht halten möchte.
Zurück zum Check-In - Schalter um Klebeband zu holen. Dann schnell alles dran und versucht so professionell wie möglich die Wechselzone einzurichten. Aufgrund mangelnder eigener Erfahrung habe ich einfach das ausprobiert, was am Sinnvollsten ist. Socken aufgerollt und aufgrund des Regens habe ich meine Schuhe umgedreht, damit kein Wasser reinläuft. Kurzer Blick auf die Uhr und es hieß schon fast Showtime. Von Abholen der Startunterlagen bis zum tatsächlichen Start waren es in meinem Fall nur 25 Minuten. Diese Kürze waren dem Hyginiekonzept geschuldet. Der Start jedes Triathleten war streng
an die Uhrzeit gekoppelt. Wir stellten uns in der vorgegebenen Reihenfolge an den Schwimmstart und warteten bis alle 15 Sekunden jeder für sich das Rennen begonnen hat. Bis kurz vor meinem Start hieß es Maske aufbehalten und Abstand halten. Fast wäre ich noch mit Maske ins Wasser gesprungen. Maske aus. Fokus rein und dann hieß es Start.
Das Schwimmen für mich in der Sprint+ - Kategorie hieß zwei Mal 300m im Kreis. Die SuperShortler nur eine Runde. Meine Taktik war "schnell anschwimmen und Geschwindigkeit halten". Ich setzte über einen kleinen Steg zum Startsprung an und hatte meine Taktik im Kopf und zwei Sekunden war diese Taktik vergessen, denn das Wasser war gefühlt eiskalt. Mit 20,3 °C war das Wasser zu "warm" für Neo. Ich wäre ungern mit Neo gestartet, denn auf dieser Distanz würde ich als Rookie länger benötigen,
den Neo in der Wechselzone auszuziehen als das er mir Zeitersparnis gönnen würde. Zurück zum eigentlichen Schwimmen. Die ersten Züge waren schnell aber ich habe aufgrund der Kälte gefühlt nicht atmen können. Nach zirka 50 Zügen konnte ich weitere Gedanken fassen aber der nächste war auch kein schöner, denn der "Teich" war nicht unbedingt sehr hygnienisch. Mein Kopf während des gesamten Schwimmens: "Nur kein Wasser schlucken! Nur kein Wasser schlucken!" Ich konnte Leute überholen und wurde auch überholt aber aufgrund des Rolling - Starts wusste ich über das gesamte Rennen
nicht wie ich platziert bin. 50 Meter vor dem Ausstieg habe ich erst in mein Schwimmtempo gefunden und dann war es schon vorbei. Eine kleine Treppe hoch und ein Hügel runter und schnell zum Wechselplatz.
Am Rad angekommen habe ich mich für das Anziehen der Socken und Schuhe im Sitzen entschieden. Bevor ich halb im Stehen es nicht sicher schaffe, setze ich mich lieber hin. Badekappe und Brille verstaut. Startnummernband und Helm angezogen, Rad genommen und mich auf die Radstrecke begeben. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich keinen Regen mag? Auf der Radstrecke hieß es einfach Gas geben aber nicht komplett zerstören. Bei nasser Straße und Regen von oben hieß es Tempo finden und schauen was die Beine so hergeben. Wir kannten die Strecke nicht, doch Dennis sagte im Voraus, dass es einen Berg gibt, den wir einfach "Durchdrücken" können. Auf genau diesen Berg habe ich gewartet und dann kam er. Ja man kann den Durchdrücken aber Überpacen wollte ich nicht, denn ich musste die 14,5 Kilometer - Runde zwei Mal fahren.
Genauso wie Amadeo und Antonio, die mit mir in der Sprint+ durchstarten. Toni und Dennis mussten diese Radrunde nur einmal absolvieren. Ich glaube bei Sonnenschein wäre da defintiv mehr gegangen aber Sicherheit geht vor. Bei den Kurven wurde stark abgebremst und die Stelle bei der wir aufpassen sollten wurde sofort erkannt. Ab dieser Stelle wusste ich, dass es bergab
geht. Kopf runter und ballern. Nach dieser Passage hieß es eine scharfe Kurve und dann wieder ein langes relativ flaches Stück ballern. Nach 29 Kilometer war es dann schon geschafft und es wurde zurück Richtung Wechselzone gerollt. Beim Abbiegen Richtung Wechselzone habe ich festgestellt, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe ob ich die Schuhe auf dem Rad ausziehe und mit Socken in die
Wechselzone laufe oder mit Schuhen vom Rad gehe. Ich habe mich kurzfristig für Zweiteres entschieden, denn Ersteres habe ich noch nie wirklich geübt. Und ich wollte nichts ausprobieren, was ich nicht vorher geübt habe.
Rad aufgehängt, Helm aus, Radschuhe aus und Laufschuhe an. Startnummernband nach vorne gedreht und los zum Laufen. Auch hier dachte ich schnell Anlaufen und Pace halten, doch nach einer kurzen Runde auf dem Gras kam dann ein kleiner Berg und mein Puls war schon am Anschlag. Nach diesem ganz kleinen Berg ging es kurz bergab und da hieß es für mich Pace finden und eine regelmäßige Atmung finden, denn die Muskeln brauchen Sauerstoff um zu funktionieren. Nach der Wende konnte ich erstmals andere Teamkollegen sehen. Amadeo, mit sehr guten Zeiten beim Schwimmen und Rad, war während meiner ersten Runde schon längst in der zweiten Laufrunde und dann konnte ich gegen Ende meiner ersten Laufrunde auch Antonio erspähen, der nach mir gestartet ist. Kleiner Motivationsspruch an die
Teamkollegen und dann hieß es Zähne zusammenbeißen und nochmal bisschen am Tempo hochschrauben. Die zweite Runde war minimal schneller als die Erste aber als ich im Ziel angekommen bin, war das Rennen nicht 100% vorbei. Denn nach Durchlaufen der Ziellinie musste innerhalb
von 20 Minuten die Wechselzone aufgeräumt und komplett verlassen werden, denn bei Überschreiten dieser Zeit wird die zusätzliche Zeit auf die Wettkampfzeit draufgeschlagen. Also demnach Siegerbeutel abholen, Wechselzone abholen und auschecken.
Dann hieß es durchatmen und genießen. Debut in der 2. Hessenliga und generell der Einstand in die Teamwettkämpfe geglückt. Leistung ist gut dafür, dass ich kaum Erfahrung habe und mich eigentlich für eine Langdistanz vorbereite.
Aufgrund des Hyginiekonzeptes gab es keine Siegesfeier! Ganz getreu dem Motto: Anreise - schnell Schwimmen/Radfahren/Laufen - Duschen - Abfahrt! Ein Dank geht an die Veranstalter, dass ihr es geschafft habt ein super Konzept zu erarbeiten und einen Triathlon durchzuführen!
Am Teambus angekommen habe ich gemerkt, dass alle durch diesen Wettkampf einen Motivationsboost erhalten haben und alle Lust haben direkt wieder an den Start zu gehen. Das nächste mal bei Sonnenschein! Von der Teamleistung ist das Ergebnis nach dem ersten Wettkampf in der 2. HTL: Platz 7 von 11! Ausbaufähig aber alle haben Bock! Aus dem Quartett heißt es für Amadeo und mich: Nächster Start Ironman Frankfurt.