Ironman Nizza (10. September 2023)

(von Christian W) Das Schicksal wollte mich bei diesem Wettkampf auf die Probe stellen und aus dem eh schon harten Tag einen der härtesten Tage machen. Beim Ironman Frankfurt kämpfte ich noch ausschließlich mit meiner schmerzenden Ferse ("Haglundferse"). Dabei sollte es bei der WM in Nizza nicht bleiben...

Am 12.8.2023 stürzte ich bei einem Radunfall und hatte schwere Prellungen an den Rippen, Schultern und dem Schulterblatt so das ich gut 2,5 Wochen meinen linken Arm gar nicht bewegen konnte. Und Schwimmen, ohne Schmerzen bzw. mit wenig Schmerzen, eigentlich erst letzte Woche während des Aufenthalt in Nizza wieder möglich war. Vor 1,5 Wochen gingen unter erheblichen Schmerzen gerade mal 500-1000m. Wie auch immer, ich war froh das wir nicht mit Neoprenanzug schwimmen mussten, denn enge Kleidung an- und ausziehen bereitet mir immer noch Probleme. Beim Wettkampf gestern kam ich nach ca. 1:12h aus dem Wasser. Dann ging es auf das Rad. Vor 1,5 Wochen war an Radfahren noch nicht zu denken, geschweige denn den Lenker fest zu halten oder in die Aero Position zu gehen. Ich bemerkte am ersten Anstieg das die linke Bremsbacke permanent schliff und die Hinterradbremse locker war. Fuhr mit diesem Defekt und einem Reparaturversuch noch ca. 60 km bis ich mir an einer Bike Service Station helfen ließ. Der Mechaniker demontierte die komplette Bremse inkl. der Aufhängung. Zog die Schrauben der Befestigung/ Aufhängung wieder an und montierte die Bremse anschließend. Reparatur geglückt. Ich konnte das Rennen fortsetzen. Insbesondere bei den bevorstehenden Abfahren ab km 120 wäre eine lockere nicht funktionsfähige Hinterradbremse das Aus gewesen.

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Beim Marathon hatte ich mir wie in Frankfurt, wegen der Haglundferse, das Ziel gesetzt, die Halbmarathondistanz laufend zu absolvieren und dann ab Runde 3 zu schauen inwiefern die Schmerzen noch erträglich sind. So kam es dann auch: Runde 1+2 laufend, Runde 3 mit Gehpausen, würde schätzen das ich 50% der Runde 3 gelaufen bin.

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Runde 4 bin ich dann im Grunde zu 90 % gegangen. Finish mit 16:15 Stunden. Unter den Bedingungen bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Ziel lautete Finishen. Von 2498 Teilnehmern kamen nur 1998 Teilnehmer im Ziel an. Zum Wettkampf selber: Schwimmstrecke sehr schön, Laufstrecke sehr sonnig. Die Radstrecke ist mit 2450 Höhenmeter und den Abfahrten m.E. wahnwitzig. Der komplette Ironman besteht eigentlich aus Berg hochfahren, die Geradeauspassagen beschränken sich auf wenige Kilometer. Die ewig langen Serpentinenabfahrten sind gefährlich. Kennt man die Strecke wie ich nicht muss man definitiv aufpassen. Die Straßen haben teilweise gefährlich Schlaglöcher. Vor Nizza auf den Abfahrten in den Vororten noch massig Bodenwellen. Insbesondere am Ende muss man sich sehr konzentrieren, die Bodenwellen unbeschadet zu überfahren ohne ins straucheln zu kommen..." 

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