Ironman Frankfurt (18. August 2024)
So startete der Tag früh. 3 Uhr klingelt der Wecker. 1,5 std später sitzen mein Bruder und ich im Shuttle zum See. In Dunkelheit und Regen bereiten wir unsere Räder vor. Es ist kalt, aber der See hat 26,2 grad. Also kein Neo.
Trotzdem lief das Schwimmen gut! Nach 1:05 bin ich aus dem Wasser und unter lautem Applaus ab in die Wechselzone gejoggt. Auf dem Weg dorthin habe ich schon einige bekannte Gesichter entdeckt. Krass, es ist so früh und nass und trotzdem kommen die Leute zum Anfeuern. Der Wahnsinn! In mehr oder weniger strömenden Regen beginnt das Radfahren. Bis KM 30: The Hell. Auf dem Kopfsteinpflaster hat sich mein Garmin erstmal verabschiedet. Nach 5 min Fummelarbeit sitzt das Teil wieder und ich fahre weiter durch Wind und Regen. Bis KM 130 hats auch noch Spaß gemacht. Aber der letzte lange Anstieg war eine Qual. In meinem Kopf habe ich mir immer wieder gesagt: Nur noch bis Vilbel. In der Kurve stehen Familie und Freunde und es geht nur noch bergab nach Frankfurt rein.
Nach 5:55 stand ich dann endlich in der Wechselzone 2. Keine Ahnung wie ich jetzt noch einen Marathon laufen soll. Hab ich ja vorher auch noch nie gemacht :) Aus den Lautsprechen höre ich nur, dass die Profis im Ziel sind. Ziemlich fies, dass ich den Marathon jetzt erst noch vor mir habe. Naja eingeplant habe ich etwas mehr als 4 Stunden. Also Schuhe an und los. Am Anfang habe ich mein geplantes Tempo gehalten. Ziemlich schnell wurde mir klar, dass ich länger als 4 Stunden brauchen werde. Egal einfach weiterlaufen, am Ende wird es sich lohnen. Die 4 Runden wurde ich dann von Familie und Freunden, die alle paar KM an der Strecke standen kräftig angefeuert.
Das war auch nötig, denn nach der 3. Runde hatte ich absolut keinen Bock mehr. Auch das Gel konnte ich mittlerweile nicht mehr sehen.
(Jürgen konnte mir an der Verpflegungsstation dann aber irgendwie doch wieder eins andrehen) ->
Mit dem Ziel vor Augen, über den roten Teppich einzulaufen, habe ich die Zähne nochmal zusammengebissen. Nach 11:58:40 durfte ich den langersehnten Spruch hören. Julia, YOU ARE AN IRONMAN! Überwältigend! Dafür hat sich alles gelohnt. Und mein persönliches Ziel von unter 12 Stunden habe ich auch erreicht.
Hinter dem Zieleinlauf stand auch schon mein Bruder mit seiner Medaille um den Hals. Erleichterung! Auch er hat es geschafft! Mit nur ein paar Minuten Vorsprung ist er über den roten Teppich gelaufen. Wie gerne hätte ich ihn noch eingeholt. Als wir uns im Ziel umarmt haben, flossen bei mir ein paar Tränen. Krass, dass wir das Beide geschafft haben! Was für ein Sahnetag.
Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben. Egal ob an der Strecke, vor der Tracker App oder im Training. Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen. Ihr habt den Tag zu einem der besten in meinem Leben gemacht. Danke!
Aber meine größte Inspiration ist und bleibt meine Mama.